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Geschichte von Nizza

Seiner außergewöhnliche Lage und dem damit verbundenen milden Klima verdankt es Nizza, dass die Stadt genau genommen zu den ältesten permanent bekannten Siedlungen der Welt zählt. Lange vor den Griechen und Römern siedelten hier bereits Menschen – im Osten der Stadt wurde bei Ausgrabungen gar eine rund 1 Million Jahre alte Siedlungsstelle gefunden.

Die offizielle Gründung der griechischen Siedlung Nicaea liegt etwa um 350 v. Chr. Die Handelsniederlassung blühte auf, geriet jedoch 154 v. Chr. Unter römische Herrschaft und schon bald fand sich das damalige Nizza in Konkurrenz zur neu gegründeten Siedlung Cemenelum, die heute als Cimiez ein Stadtteil Nizzas ist. Erst im 5. Jahrhundert wurde Cemenelum zugunsten von Nizza aufgegeben. Noch heute erzählen die Ruinen von Cimiez von dieser relativ ruhigen Zeit, in der die damals bedeutende Siedlung zu Wohlstand gelangte.

In den folgenden Jahrhunderten machten die Nizzaner Bekanntschaft mit den Ostgoten, den Franken und mit den plündernden Sarazenen, die erst im 10. Jahrhundert endgültig vertrieben werden konnten.

Fontaine du Soleil Brunnen

Fontaine du Soleil Brunnen ©iStockphoto/venakr

Als verhängnisvoll sollte sich die Entscheidung der provenzalischen Grafschaft Nizza herausstellen, sich von Frankreich zu lösen und sich stattdessen dem italienischen Grafen von Savoyen zu unterstellen. In den folgenden Jahrhunderten entsprangen aus dieser Konstellation immer wieder Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen, die u.a. dafür verantwortlich sind, dass von der eigentlich sehr alten Stadt heute kaum noch Bauten aus den unterschiedlichen Jahrhunderten erhalten sind.

Obwohl der Niedergang Nizzas besiegelt schien, hielt die Grafschaft an ihrer einmal getroffenen Entscheidung fest, während die Italiener immer mehr auf das konkurrierende Genua setzten. Erst 1860 kehrte man Italien den Rücken und begab sich unter französische Herrschaft. Hier beginnt der zweite Aufschwung der Stadt, die 1864 an das Eisenbahnnetz angebunden wurde. Eine wichtige Entscheidung für den Tourismus, denn etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts traf sich hier der europäische Hochadel zur Sommerfrische, die durchaus mehrere Monate dauern konnte. Victoria von Großbritannien verbrachte ihren Urlaub hier ebenso wie der russische Zar samt seiner großen Verwandtschaft. In der Folge entstanden zahlreiche Villen und Prachtbauten, die noch heute in einigen Teilen das Bild der Stadt prägen.  

Heute präsentiert sich Nizza als das Wirtschafts- und Touristenzentrum Nr. 1 der Côte d’Azur. Über Landesgrenzen hinaus ist die Stadt für ihre gelungene Mischung aus Kunst, Kultur, Geschichte und Kommerz bekannt. Während altehrwürdige Bauten von den alten Zeiten erzählen, in denen sich Könige und Prinzessinnen hier ein Stelldichein gaben, flanieren die Besucher von heute entlang der einmalig schönen Promenade des Anglais. Und genießen heute ebenso wie gestern das Flair einer Stadt, die sich tagsüber verschlafen stellt, um nachts umso heller zu leuchten.

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