Cimiez
Auf dem Mont Gros im sechsten Kanton zeigt Nizza ein ganz ungewohntes Gesicht: Hier, auf dem Hügel über der Stadt, wo man nur zu gut der Hektik und dem Lärm entfliehen kann, liegen die Überreste der römischen Siedlung Cemenelum. Von der einstigen Hauptstadt der römischen Provinz Alpes Maritimae ist noch erstaunlich viel zu sehen, angefangen vom unterirdischen Heiz- und Abwassersystem über die Arena und Thermen mit dem fast intakten Frigidarium bis hin zum relativ kleinen Amphitheater und einer paleochristlichen Basilika.
Das Areal, das in Olivenhaine und den weitläufigen Jardin de Cimiez übergeht, kann (kostenlos!) besichtigt werden – und ist jedes Jahr im Juli Anziehungspunkt für Tausende Musikliebhaber, die in den Gärten und zwischen den Ruinen acht Tage lang das renommierte Nizza Jazz Festival feiern.
Übrigens: Mehr über die Ausgrabungen erfährt man im 1960 gegründeten Musée d’Archéologie, das ebenfalls im Stadtteil Cimiez liegt. Während Illustrationen das Leben in der antiken Stadt zeigen, geben Fundstücke wie Keramikgeschirr, Schmuck und Vasen Einblick in den Alltag der römischen Siedler.
Am anderen Ende der Jardin de Cimiez wartet eine andere Seite von Nizza auf Entdeckung. Die hübsche Kirche Notre Dame de Cimiez begrüßt ihre Besucher mit einer zierlich-verspielten Fassade in Troubadourgotik, der anschließende Kloster- und Rosengarten bietet nicht nur Ruhe und Erholung bei einem Spaziergang sondern auch einen wunderbaren Ausblick über die Stadt. Ganz in der Nähe befindet sich übrigens auch ein Mausoläums-Friedhof mit dem Grab von Henry Matisse, dessen Leben und Werk im Musée Matisse, das ebenfalls in Cimiez liegt, ausgestellt ist.
Auch wenn der Aufstieg nach Cimiez insbesondere an heißen Sommertagen nicht unbedingt verheißungsvoll erscheint – nehmen Sie sich trotzdem mindestens einen Tag Zeit für diesen Teil der Stadt. Einmal oben angelangt sind alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichbar, die Gärten spenden Schatten und eine Erfrischung erhalten Sie nirgendwo so stilvoll wie im Palais Régina.