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Stadtteile von Nizza

Als die Welt geschaffen wurde, hat irgendjemand die Region in Südostfrankreich, die man heute als Côte d’Azur bezeichnet, klar bevorteilt. Ein mildes Klima, wuchernde Vegetation, kristallblaues Wasser – Nizza, als Teil dieser Region, ist ein Ort zum lieben und zum Leben. Wer die Stadt und ihre wechselvolle Geschichte entdecken möchte, sollte dies über die Stadtteile von Nizza versuchen. Wie kleine Städte in der Stadt entfalten sie ihren eigenes Flair und einzigartigen Charme und häufig finden man an den Grenzen mehrerer Stadtviertel ein beeindruckendes Zusammentreffen von Historie und Gegenwart, von alter, behäbiger, mondäner Geschichte und dem neuen, modernen, pulsierenden Nizza. Nur, um am Ende darüber zu staunen, wie diese Einzelteile, diese Puzzlestücke sich zu einem harmonischen Gesamtbild verweben.

Die fünftgrößte Stadt Frankreichs und bekanntermaßen schönste Gemeinde an der Côte d’Azur gliedert sich in folgende Stadtviertel:

  • Altstadt (Vieux Nice)
  • Les Baumettes
  • Carabacel
  • Cimiez
  • St-Barthélemy
  • Neustadt
  • Riquier
  • Thiers
  • Le Port
  • Rue de France oder Quartier de la Buffa
  • Gambetta
  • Medécin

Alt aber nicht greise – die Altstadt mit dem Colline du Château

Das Herz von Nizza schlägt im Vieux Nice, der Altstadt. Wenngleich es auch ein natürlich behäbiger Rhythmus ist, der durch die engen Gassen fließt. Überhaupt glaubt man in dem Labyrinth der kleinen Sträßchen den Geist der Phokäer zu spüren, die etwa 350 vor Christus die Ligurer an dieser Stelle besiegten und aus lauter Freude darüber das heutige Nizza gründeten.

Von den pastellfarbenen Fassaden der Häuser wird die Wärme der Sonne zurückgeworfen; wer ein wenig Schatten sucht, findet diesen auf den Höfen, die von Pinien überdacht werden. An einem der hübschen Cafés trinkt man seinen Kaffee und beobachtet das Markttreiben auf der Cours Saleya. Anschließend bummelt man zur Kathedrale Sainte-Réparate und lässt sich von der barocken Größe des Gebäudes beeindrucken. In der Luft liegt der Duft von Lavendel, frisch zubereitetem Fisch und tourte de blette, einige der kulinarischen Spezialitäten der Region. Wer hier nicht die Zeit vergisst, dem ist nicht zu helfen.

Den richtigen Überblick über Nizza und die Umgebung erhält man vom Colline du Château. Vorzugsweise am Abend lässt man von hier den Blick über die Stadt schweifen, über mediterran-rote Dächer, den geschäftigen Hafen, der in der Abenddämmerung allmählich zur Ruhe kommt, und die Lichter der Stadt, die gerade entzündet werden.

Cimiez

Cimiez ©iStockphoto/dgedj

Schöne und naive Künste in Les Baumettes

Im Westen von Nizza liegt der Stadtteil Les Baumettes. Zwei Museen in diesem Viertel darf man nicht ungesehen lassen. Recht zentral gelegen ist das erste das Museum der schönen Künste. Wer die Malerei zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert aus Frankreich und Italien liebt, ist hier genau richtig. Eine andere Sichtweise präsentiert das Musée d’ Art Naïf. Naiv und subtil – die etwas andere, aber keinesfalls schlechtere, Kunst.

Carabacel und lebendige Geschichte

Nach Süden, in Richtung Mittagssonne, entfaltet das Stadtviertel Carabacel seine belebten Boulevards, die man, wie Oasen der Bedächtigkeit und Erinnerung, mit bedeutenden Museen flankiert hat. Am Boulevard Carabacel, der die Lebensader des Viertels ist, steht die Akropolis, ein Veranstaltungszentrum der Kommune. Etwas weiter in Richtung Mittelmeer bestaunt man Pilze – im Museum Barla, eine Außenstelle des Naturkundemuseums. Malerei, insbesondere die von Chagall, wird an der Avenue du Docteur Ménard im Chagallmuseum geboten.

Ein Römer und eine Engländerin in Cimiez

Das zweitälteste Viertel der Stadt war vor mehr als 2.000 Jahren eine eigenständige Ortschaft. 154 vor Christus gründeten hier die Römer die Stadt Cemenelum. 500 Jahre später gab man den Ort zugunsten von Nizza auf und einige Male musste man die Angriffe der Sarazenen ertragen. Zum Glück finden sich beide Orte heute vereint, denn ohne Cimiez wäre Nizza nicht Nizza.

Dabei trägt und zeigt Cimiez ein ganz anderes Gesicht von Nizza. Inmitten großzügiger Parkanlagen und grüner Gärten erwachsen noble Anwesen und edle Villen der geschichtsträchtigen Erde. Wer hier zwischen luxuriöser Abgeschiedenheit wandelt, trifft irgendwann zwangsläufig auf das Palais Régina – ein prunkvoller Bau, den einst Queen Victoria, als ihre Winterresidenz errichten ließ. Auch andere gekrönte Häupter fanden Gefallen an Cimiez. So ließ 2.000 Jahre zuvor Kaiser August hier einen Stützpunkt errichten – einige Ruinen und Ausgrabungsstellen geben davon heute Zeugnis. Nicht vergessen werden darf das Franziskaner Kloster, das der interessierte Besucher besichtigen kann.

Shopping und Hausbesuche in St. Barthélemy

Unweit der Universität verläuft die Pulsader des Viertels, die Avenue St. Barthélemy. Wer bis hierher nicht wusste, dass man in Nizza ausgezeichnet Einkaufen kann, wird es hier unschwer übersehen können. Wer jedoch schon immer einmal erfahren wollte, wie man ein Studienzimmer, eine Küche oder einen Speisesaal im 14., 15. und 16. Jahrhundert eingerichtet hat, findet ein entsprechendes Beispiel in der gleichen Straße, unweit der modernen Shopping-Tempel – wenn es noch an einem Beweis der Vielseitigkeit Nizzas gemangelt hätte, hier wäre er.

Der Hafen von Nizza – Le Port

Wie der Name schon verrät, handelt es sich beim Stadtviertel Le Port im Wesentlichen um den Hafen der Stadt, der den Namen Port Lympia trägt. Zwischen den bunten Häusern des Viertels legen hier die Kreuzfahrtschiffe an. In diesem Teil der Stadt ist der genuesische Einfluss in der Architektur besonders spürbar. Am besten erkundet man diesen Stadtteil zu Fuß, zum Beispiel durch einen Spazier- oder besser Flaniergang am Ufer und wirft vom Parc de Château einen suchenden Blick in die weite Welt.

Karneval und Flanieren in Medécin

Das Viertel rund um den Place Massena ist einer der Lieblingsplätze der Einheimischen und ein Geheimtipp für die Besucher der Stadt. Zu einem explosiven Gemisch aus Fröhlichkeit und Ausgelassenheit kommt es hier alljährlich beim Karneval. Ein Stückchen weiter befindet sich die Promenade des Anglais – Nizzas Prachtstraße. Fast 200 Jahre alt ist das Wahrzeichen der Stadt, die Flaniermeile am Mittelmeer schlechthin. Egal, wo man sich auf der Promenade des Anglais befindet, immer hat man das Hotel (und Museum)Negresco und das Palais de la Méditerranée im Blick.

Modernes und elegantes Treiben in der Neustadt

Steht der historische Kern für Nizza für das gemütlich und behagliche Leben, pulsiert die Neustadt im Tempo der modernen Gesellschaft. Über die Place Garibaldi und die Place Masséna dringt man in das geschäftige Treiben einer Großstadt vor, die an dieser Stelle fast nur zufällig an der Côte d’Azur gelegen ist. Doch nur wenige Meter weiter bezeugen Luxushotels und Apartments den Wohlstand, den man vorzugsweise an der südfranzösischen Mittelmeerküste begegnet. Hier gehört das „Gesehen werden“ zum guten Ton.

Nachts im Quartier de la Buffa

Zwischen Thiers und Gambetta liegt das Quartier de la Buffa. Wer sich hier aufhält, glaubt sich (zumindest architektonisch) in die Belle Époque versetzt. Tagsüber bestaunt man die Architektur des Viertels, die mondäne Eleganz und Leichtigkeit – nachts feiert man sich und das Leben. Gibt es eine bessere Mischung?

Der Bahnhof von Thiers

An der Avenue Thiers gelegen, besichtigt man den Gare Centrale, den Hauptbahnhof Nizzas, vor allem wegen seiner einzigartigen Architektur. Zu Recht zählt das Gebäude zu einem der schönsten Bahnhöfe aus dem 19. Jahrhundert. Nur wenige Schritte weiter befindet sich ein skurriles, rotes Gebäude, das auch heute noch von einer Poststation ausgefüllt wird.

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