Ausflüge in die Umgebung von Nizza
Ausflüge in die Umgebung von Nizza bieten die perfekte Gelegenheit, die vielfältige Schönheit der Côte d’Azur zu erkunden. Von charmanten Küstendörfern bis hin zu malerischen Landschaften gibt es eine Fülle von Orten, die von Nizza aus leicht erreichbar sind. Diese Ausflüge versprechen unvergessliche Erlebnisse und ermöglichen es Besuchern, die reiche Kultur und Natur der Region hautnah zu erleben.
Ausflüge in die Umgebung von Nizza
Als Mittelmeerstadt mit wechselhafter Geschichte und vielen historischen Gebäuden hat Nizza jede Menge an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Aber auch in der Umgebung der Stadt gibt es einiges zu besuchen. Dabei sind nicht nur berühmte Städte wie Cannes und Monaco zu nennen, sondern auch die kleinen Dörfer der Côte d’Azur, die zu ausgedehnten Spaziergängen und langen Besichtigungen einladen.
Gleich in der Nähe, nur rund 7 Kilometer von Nizza entfernt, befindet sich die Gemeinde Beaulieu-sur-Mer. Ihre bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Villa Kérylos, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Stile eines griechischen Herrenhauses errichtet wurde. Sie liegt direkt am Mittelmeer und wurde noch bis in die 1960er-Jahre von der Besitzerfamilie bewohnt, ist aber heute für Besucher offen.
Beaulieu-sur-Mer liegt an der Halbinsel Cap Ferrat, die sich vor allem durch eine große Anzahl an luxuriösen Behausungen reicher Bürger auszeichnet. Die bekannteste ist die Villa Ephrussi de Rothschild, die von der Bankiersfamilie Rothschild in Auftrag gegeben wurde. Angeblich waren zwölf Architekten an der Fertigstellung des Gebäudes beteiligt. Heute können sowohl die Villa als auch der umgebende Garten, der zu den schönsten von ganz Europa zählt, besichtigt werden. Man kann das Cap Ferrat zu Fuß umrunden, wobei man am südlichsten Punkt der Halbinsel auf den Leuchtturm Phare du Cap Ferrat trifft. Dieser ist 34 Meter hoch und erhebt sich fast 80 Meter über das Meer.
Auf der anderen Seite der Halbinsel erreicht man die Gemeinde Villefranche-sur-Mer, die ebenfalls mit einigen Sehenswürdigkeiten aufwarten kann. Zum Beispiel befindet sich hier der größte Kreuzfahrthafen Frankreichs. Der alte Hafen, La Darse, dient seinerseits als Anlegestelle für Jachten. Einen Besuch ist auch die Rue Obscure wert, eine Straße, die nicht nur von Häusern gesäumt, sondern auch mit ihnen überbaut ist. Einst suchten hier die Bürger der Stadt Unterschlupf, wenn Villefranche-sur-Mer von feindlichen Armeen beschossen wurde. Heute verbreitet die Rue Obscure durch ihre eher schummerige Beleuchtung sowie ihre teilweise nur 1,80 Meter betragende Deckenhöhe eine schaurige Atmosphäre.
Westlich von Nizza, etwa 13 Kilometer und eine 20-minütige Autofahrt entfernt, liegt Cagnes-sur-Mer. Die Stadt ist vor allem deshalb bekannt, weil sich hier das Château Musée Grimaldi befindet. Das Gebäude wurde im Jahr 1309 von Rainier Grimaldi in Auftrag gegeben, einem Verwandten von Raniero Grimaldi, der zur gleichen Zeit Fürst von Monaco war. Im Jahr 1620 wurde die eigentlich zu Verteidigungszwecken erbaute Burg in einen herrschaftlichen Palast umgebaut und unter anderem mit Galeriegängen und einem Innenhof ausgestattet. Heute befindet sich im Schloss Grimaldi ein Museum mit vielfältigen Ausstellungen. So erfährt man beispielsweise im Untergeschoss alles über den Anbau und die Verarbeitung von Oliven. Im Obergeschoss ist neben zeitgenössischer Kunst eine Ausstellung zu sehen, die sich dem Leben der Sängerin Suzy Solidor widmet. Diese feierte vor allem vor dem Zweiten Weltkrieg große Erfolge in Paris und wohnte während der letzten 25 Jahre ihres Lebens in Cagnes-sur-Mer. Ein weiterer bekannter Bürger der Stadt war der Maler Pierre-Auguste Renoir, der von 1907 bis 1919 in Cagnes-sur-Mer lebte. Das Haus, das er bewohnte, ist heute als Museum eingerichtet. Das Schloss Grimaldi befindet sich mitten im Stadtteil Le Haut de Cagnes. Dieser liegt auf einem Hügel oberhalb der Stadt und hat sich im Mittelalter um das Château herum gebildet. Viele enge Gassen machen den Charme der Altstadt aus.
Etwa 22,5 Kilometer von Nizza entfernt, vorbei an Cagnes-sur-Mer und an der Küste, liegt Antibes, eine der ältesten Städte der Côte d’Azur. Hier befindet sich der Port Vauban, der mit etwa 1.700 Liegeplätzen einer der größten europäischen Jachthäfen ist. Hier gehen die schönsten und teuersten Jachten der Welt vor Anker, ein Besuch des Hafens sollte also vor allem für Freunde der Seefahrt Pflicht sein. Im Marineland d’Antibes kann man sich Meeresbewohner wie Pinguine, Seelöwen und Orcas ansehen. Besuchern ist es sogar möglich, Delfine zu streicheln und zu füttern. Auch in Antibes gibt es ein Château Grimaldi. Es wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut und befindet sich seit dem Ende des 14. Jahrhundert im Besitz der Familie Grimaldi. Im Jahr 1946 hatte Pablo Picasso für kurze Zeit sein Atelier im Schloss und schenkte der Stadt anschließend einige Bilder. Deshalb beherbergt das Château Grimaldi heute ein Picasso-Museum, in dem allerdings auch Werke anderer Künstler des 20. Jahrhunderts zu sehen sind.
Ein sehr beliebtes Ziel für Touristen ist das Seebad Juan-les-Pins, das zur Gemeinde Antibes gehört. Hier findet jedes Jahr im Juli das Festival Jazz à Juan statt. Es gehört dank vieler namhafter Musiker, die hier auftreten, und der unvergleichlichen Atmosphäre am Meer zu den weltweit beliebtesten Jazzfestivals.
Noch ein Stück weiter westlich von Antibes, etwa 32 Kilometer von Nizza entfernt, liegt Cannes. Die Stadt ist vor allem wegen der Filmfestspiele weltweit bekannt, die hier jedes Jahr im Mai stattfinden. Der Palais des Festivals et des Congrès, in dem die Festspiele abgehalten werden, befindet sich am Boulevard de la Croisette. Das ist eine etwa zwei Kilometer lange Promenade, an der sich zudem zahlreiche Casinos, Hotel, Boutiquen und Restaurants aneinanderreihen. Der Friedhof von Cannes, der Cimetière du Grand Jas, ist mit seinen 90.000 Quadratmetern Fläche der größte innerstädtische Park Frankreichs. Hier liegen unter anderem die Schriftsteller Klaus Mann und Prosper Mérimée begraben.
Vor der Küste von Cannes liegt die Inselgruppe Îles de Lérins, die aus vier Inseln besteht. Zwei von ihnen, nämlich Sainte-Honorat und Sainte-Marguerite, sind groß genug, dass man sie von Cannes aus sehen kann. Sie sind mit einer Fähre von der Stadt aus erreichbar. Auf Sainte-Marguerite befindet sich das Fort Vauban, das einst als französisches Staatsgefängnis genutzt wurde. Heute ist das Gebäude ein Museum. Auf Sainte-Honorat steht das Kloster Notre-Dame de Lérins, in dem heute rund 30 Mönche leben. Sie produzieren und verkaufen Wein und Likör.
Ein ganzes Stück im Landesinnern, etwa 43 Kilometer westlich von Nizza, liegt die Stadt Grasse. Sie ist als Welthauptstadt des Parfüms bekannt. Bereits im 17. Jahrhundert verlegten sich viele Bürger der Stadt darauf, Duftstoffe von Blüten zu destillieren. Damals wurden die dafür benötigten Blumen noch in der Stadt angebaut, die Plantagen sind allerdings mittlerweile aus dem Stadtbild verschwunden. Dennoch befinden sich in Grasse viele Parkanlagen, wie etwa der Jardin des Plantes. In der Stadt wird heute noch in etwa 30 Fabriken Parfüm hergestellt. Einige von ihnen, wie etwa Galimard und Molinard, bieten kostenlose Führungen durch die Fertigungsstätten an. Zudem kann man sich im Musée internationale de la Parfumerie über die Herstellung von Parfüms und die Entwicklungsgeschichte des Flacons informieren. Auch zwei jährlich in Grasse stattfindende Veranstaltungen widmen sich dem Thema Blumen. Zum einen ist das die „Expo Rose“, die immer Mitte Mai über die Bühne geht und bei der etwa 40.000 Rosen sowie daraus hergestellte Produkte gezeigt werden. Zum anderen feiert die Stadt Anfang August die Ernte der Jasminblüten mit der Fête du Jasmin. Eine bedeutende Sehenswürdigkeit ist außerdem die Kathedrale Notre-Dame-du-Puy de Grasse, in der zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert der Bischof von Grasse seinen Sitz hatte. Die schlichte, aus Kalkstein bestehende Kirche befindet sich auf einem Hügel und ist knapp 14 Meter hoch. Im Innenraum sind Gemälde von Künstlern wie Peter Paul Rubens und Charles Nègre zu sehen.
Im Osten von Nizza, rund 20 Kilometer entfernt, liegt das Fürstentum Monaco. Hier sind vielzählige Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Am Place du Casino sind allein drei davon zu sehen: das Casino de Monte-Carlo, das Hôtel de Paris und die Opéra de Monte-Carlo. Alle drei Gebäude sind weltweit bekannt und bestechen durch ihre prunkvolle Architektur. Unterhalb des Casinos gehen die Kreuzfahrtschiffe vor Anker, die Monaco anfahren. Auch die Altstadt, die Monaco-Ville heißt, ist ein beliebtes Besuchsziel für Touristen. Sie liegt auf einer Erhöhung, die Fürstenfelsen genannt wird. Hier befindet sich der Palais de Princier de Monaco, der Fürstenpalast. Er wurde im Jahr 1191 als Burg errichtet und seither immer wieder erweitert. Zum Palast wurde das Gebäude ab dem 16. Jahrhundert ausgebaut. Einige Teile des Palais kann man besichtigen, unter anderem beherbergt er ein Museum, in dem Exponate aus der Zeit Napoleons zu sehen sind.
Obwohl Monaco sehr dicht bebaut ist, wurden in der Stadt sehr viele Parks und Gärten angelegt, in denen man sich vor allem an Pflanzen und Vögeln erfreuen kann. Naturfreunde sollten zudem dem Jardin Exotique einen Besuch abstatten. Der botanische Garten wurde 1933 eröffnet und zeigt Pflanzen aus verschiedenen Teilen der Welt. Fürst Albert I., der sehr an Meereskunde interessiert war, ließ im Jahr 1899 das Ozeanographische Museum erbauen, in dem heute rund 4.000 Fischarten leben. Das Museum befindet sich in der Nähe des Fürstenpalasts auf einer etwa 85 Meter hohen Klippe über dem Meer. In Monaco gibt es mehrere Jachthäfen, der größte ist La Condamine. Hier befinden sich die Straßen, die einmal im Jahr für den Großen Preis von Monaco genutzt werden.
Östlich von Monaco, rund 30 Kilometer von Nizza entfernt, kann man Menton einen Besuch abstatten. Dabei handelt es sich um die östlichste Stadt der Côte d’Azur, da sie direkt an der italienischen Grenze liegt. Dementsprechend ist die Architektur in Menton stark an der des Nachbarlandes orientiert. Vor allem die Fassaden in Pastellfarben fallen ins Auge. Da Menton touristisch nicht so sehr erschlossen ist wie die Nachbarstädte, ist der Strand hier nicht so sehr besucht. Gleiches gilt für die Promenade du Soleil, die am Mittelmeer entlangführt. Vielzählige Parkanlagen laden zudem zum Ausruhen ein. Die älteste von ihnen ist der Jardin du Palais Carnolès, in dem zahlreiche Skulpturen zu bewundern sind. Mehrere Museen der Stadt widmen sich vor allem den Kunstwerken von Jean Cocteau. Der Maler und Schriftsteller gestaltete zudem den Hochzeitssaal im örtlichen Rathaus.
Auch die Alpen sind nicht weit von Nizza entfernt. Breil-sur-Roya etwa, eine Gemeinde im Départemen Alpes-Maritimes, befindet sich etwa 60 Kilometer im Nordosten von Nizza. Hier kreuzen einige Fernwanderwege und laden zur sportlichen Ertüchtigung ein. Ein Stück weiter weg liegt der Wintersportort Auron, nämlich rund 95 Kilometer nördlich von Nizza. Hier kann man sich beim Skifahren vergnügen oder lange Spaziergänge durch die Schneelandschaft machen.