Studieren in Nizza

Wussten Sie eigentlich, dass die Absolventen der Université de Nice Sophia-Antipolis noch bis zum 18. Jahrhundert nach ihrem Abschluss automatisch in den Adelsstand aufstiegen? Zwar wurde diese Praxis nach der französischen Revolution relativ schnell abgeschafft – großer Beliebtheit erfreut sich die Universität jedoch noch immer, auch bei deutschen Studierenden.

Die deutschen Studierenden sind relativ reiselustig: Jedes Jahr zieht es Tausende ins Ausland, um dort ein Semester an einer anderen Universität zu studieren oder ein Aufbaustudium zu absolvieren. Dabei bleibt ein großer Teil in der EU, nur vergleichsweise Wenige zieht es nach Übersee oder Asien. Die meisten der Studenten, die es nach Frankreich zieht, studieren Sprach- und Kulturwissenschaften und Sport. Auch in Nizza finden Studierende dieser Richtungen hervorragende Studienbedingungen und auch die Wirtschafts- und Rechtswissenschaften können auf eine lange Tradition an der Sophia-Antipolis zurückblicken.

Studieren in Nizza ©iStockphoto/AAR Studio

Wer in Nizza studieren will, kommt oftmals wegen der guten Lehre, aber auch gern wegen der Lage, dem milden Klima, den Badestränden vor Ort. Bevor man jedoch damit beginnen kann, die schönen Seiten des Studentenlebens an der Côte d’Azur zu genießen, gilt es den Aufenthalt gut vorzubereiten, um Unannehmlichkeiten, Stress und Zeitverlust zu mindern. Am einfachsten ist es sicherlich, nicht auf eigene Faust an der Universität Nizza ein Studium oder einen Studienabschnitt zu beginnen, sondern im Rahmen eines Austauschprogramms wie beispielsweise dem ERASMUS-Programm einen Studienaufenthalt zu planen. Der große Vorteil: Die Unterstützung durch ERASMUS und andere Teilnehmer vor, während und nach dem Austausch, aber auch die finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus entfällt für ERASMUS-Teilnehmer die Pflicht zur Entrichtung von Studien- und Einschreibegebühren.

In jedem Fall gilt: Wer in Nizza studieren will, sollte sich frühzeitig um einen Studienplatz bzw. einen Platz im ERASMUS-Programm kümmern. Mindestens ein Jahr Vorlaufzeit gilt als Norm. Auch die Wohnungssuche sollte man so früh wie möglich in Angriff nehmen, wenn man nicht während des ganzen Aufenthalts in der Jugendherberge oder in einem völlig überteuerten Appartement nächtigen will. Die günstigsten Wohnheime bieten Zimmer für rund 150-250 Euro monatlich, verwaltet werden sie vom CROUS. Bettdecken und Kissen zählen dabei in der Regel ebenso wenig zur Grundausstattung wie ein eigenes Bad oder ein Kühlschrank. Übrigens: Auch ausländische Studierende in Nizza haben Anspruch auf Wohngeld, Ansprechpartner dafür ist die Caisse d’Allocation Familiales (CAF). Beachten sollte man jedoch, dass die Bearbeitung des Antrags mehrere Monate dauern kann. Und noch ein Tipp: An der Universität Nizza gibt es kein Semesterticket. Wer schnell von A nach B kommen will, reist am besten gleich mit einem Fahrrad im Gepäck an.