Zug nach Nizza
Wussten Sie eigentlich, dass Nizza noch im 20. Jahrhundert von so prestigeträchtigen Luxuszügen wie dem Côte d’Azur Pullman Express, dem Mistral oder dem Train Bleu angefahren wurde? Aufleben lässt diese Tradition ein seit September 2010 verkehrender moderner Luxuszug, der Nizza mit Moskau verbindet. Die etwa 3-tägige Fahrt ist allerdings nicht ganz billig: Die einfachste Fahrkarte in der zweiten Klasse ist ab 306 Euro (einfache Fahrt) zu haben – das Luxusabteil mit Bett und eigener Dusche schlägt mit mindestens 1.200 Euro (einfache Fahrt) zu Buche.
Dreh- und Angelpunkt aller Zug-Fernverbindungen von und nach Nizza ist der Gare de Nice-Ville, übrigens ein architektonisches Kleinod im Stil von Louis XIII mit gewölbtem Stahldach, Skulpturen, Balkons und zahlreichen weiteren Verzierungen. Seinen Charme hat der Bahnhof aus dem 19. Jahrhundert, der mittlerweile relativ zentral im Stadtzentrum liegt, auch nach dem Anschluss an das Fernverkehrsnetz der SNCF nicht verloren. Regelmäßig gibt es 11 Verbindungen ins Ausland – etwa nach Genua oder Turin – und 20 Verbindungen zu den größten Städten Frankreichs, darunter auch nach Bordeaux und Paris. Allein in die französische Hauptstadt verkehren im Sommer täglich 4 bis 5 Züge. Ab München beträgt die Fahrzeit rund 13 Stunden – mindestens. Direktverbindungen zwischen Deutschland und Nizza gibt es derzeit nicht.

Bahnhof in Nizza ©iStockphoto/Opla
Übrigens: Direkt gegenüber dem Gare de Nice-Ville befindet sich ein kleinerer Regionalbahnhof der Chemins de Fer de Provence. Der Regionalverkehr verbindet Nizza nicht nur mit kleineren Orten wie La Madeleine, Lingostiere oder Plan du Var sondern auch mit Digne-les-Bains, einem Kurort im Hinterland, der mit dem historischen „Pinienzapfenzug“ angefahren wird.